HPV (Humane Papillomviren)

HPV-Infektionen sind sehr häufig und sehr ansteckend.

Fast jeder sexuell aktive Mensch steckt sich im Laufe seines Lebens an. Überwiegend werden die Viren von der Körperabwehr erfolgreich bekämpft und verschwinden.

Schwarz weiße Abbildung einer Humane Papillomvire
Papilloma Virus (HPV) EM von Laboratory of Tumor Virus Biology (gemeinfrei)

Was ist HPV?

Die HPVInfektion wird durch Viren übertragen, die Papillomviren. Es gibt viele Typen von Papillomviren. Man unterscheidet Niedrig-Risiko-Typen und Hoch-Risiko-Typen. Gegen die häufigsten Typen gibt es eine Impfung.
Die Niedrig-Risiko-Typen können Feigwarzen („Kondylome“) verursachen. Die Hoch-Risiko-Typen können Krebs auslösen.
Man kann sich immer wieder mit HPV anstecken. Eine Infektion hinterlässt keine Immunität.

Wie wird eine HPV-Infektion übertragen?

Die Weitergabe der Krankheit erfolgt von Mensch zu Mensch. Die HPVInfektion wird fast ausschließlich durch Sexualkontakte übertragen, durch Vaginalsex, Analsex oder Oralsex. Die Viren sitzen unsichtbar in Haut- und Schleimhautzellen im gesamten Genitalbereich, selten auch im Mundbereich. Man kann sich deshalb auch bei engem Hautkontakt anstecken, nicht nur beim Sex.


HPV und Feigwarzen

Abbildung von Feigwarzen
Rasierte Peniswurzel mit  Feigwarzen von Rrreeewww (CC BY-SA 3.0)

Wie erkennt man eine Ansteckung?

Niedrig-Risiko-Typen können zu Feigwarzen führen. Das sind kleine, flache bis leicht erhabene Warzen an Scheide, Penis, Anus oder auf der Haut in der Genitalregion. Sie stehen alleine oder in Gruppen. Sie machen in der Regel nur wenig Probleme. Besonders solange es nur wenige und einzeln stehende Warzen sind. Unangenehm kann es werden, wenn sie größer werden, auch beim Sex. Die Infektion, die zu Feigwarzen führt, breitet sich nicht im Körper aus.
Die Zeit zwischen Ansteckung und Anzeichen kann zwischen mehreren Tagen und einigen Jahren liegen.

Welchen Test gibt es?

Der Arzt/ die Ärztin schaut sich die Haut an den typischen Stellen genau an. Hautärzte/-ärztinnen, Frauenärzte/-ärztinnen oder Urologen/ Urologinnen kennen sich mit Feigwarzen aus. Einen Bluttest gibt es nicht.

Wie werden Feigwarzen behandelt?

Die Warzen werden mit speziellen Cremes, Lotionen, Tinkturen oder Zäpfchen behandelt. Sie können wiederkommen. Manchmal sind sie hartnäckig. Dann kann der Facharzt/ die Fachärztin sie vereisen, mit Laser abtragen oder chirurgisch entfernen.
Der oder die Partner/ Partnerinnen sollten sich auf alle Fälle auch untersuchen und behandeln lassen.

Welche Spätfolgen können Feigwarzen haben?

Feigwarzen sind gutartig, aber störend. Eine Ausbreitung an andere Stellen des Körpers erfolgt nicht, wohl aber auf den Partner/ die Partnerin. Außerdem können die Warzen in seltenen Fällen stark wachsen. Deshalb wird eine Behandlung empfohlen. Mit den Warzen verschwindet auch das Virus.

Wie kann man sich vor Feigwarzen schützen?

Eine HPV-Impfung vor dem allerersten Sex schützt vor Feigwarzen. Für Mädchen und Jungen zwischen 9 und 14 Jahren ist sie kostenlos.
Die Feigwarzen sind sehr ansteckend und sollten nicht mit den Fingern angefasst werden.

Treue ist auch hier der beste Schutz.

Die Viren können unsichtbar in Haut- und Schleimhautzellen im gesamten Genitalbereich sitzen. Man kann sich deshalb bei jedem intimen Hautkontakt anstecken, nicht nur beim Sex. Safer Sex schützt nur bedingt vor einer Übertragung von HPV, kann aber das Risiko senken.

Die Untersuchung und Behandlung des Partners / der Partnerin ist wichtig, damit man die Infektion nicht irgendwann vom eigenen Partner / von der eigenen Partnerin zurück bekommt („Ping-Pong-Effekt“).


HPV und Krebs

Computergrafik des HPV mit verursachtem Gebärmutterhalskrebs
HPV causing cervical cancer von Manu5 (CC BY-SA 4.0)

Wie erkennt man eine Ansteckung?

Die HPV-Viren verschwinden häufig von alleine und machen keine Beschwerden. Der Frauenarzt / die Frauenärztin kann bei der Vorsorgeuntersuchung (Früherkennung) Zellveränderungen feststellen, die auf eine Infektion hinweisen. Auch diese Zellveränderungen können sich von alleine zurückbilden. Sie müssen aber gut kontrolliert werden, da sie sich auch zu Krebs entwickeln können, vor allem Gebärmutterhalskrebs, Peniskrebs oder Analkrebs. Eine frühzeitige Behandlung ist dann wichtig.
Menschen, die Analsex haben, sollten sich auch am Anus regelmäßig von einem Arzt / einer Ärztin auf Zellveränderungen untersuchen lassen.

Welchen Test gibt es?

Einen Bluttest gibt es nicht. Der Frauenarzt/ die Frauenärztin kann bei der Vorsorgeuntersuchung (Krebsfrüherkennung) frühzeitig die typischen Zellveränderungen feststellen und behandeln. Verdächtige Hautveränderungen an Penis oder Anus können bei Hausärzten/-ärztinnen oder Spezialärzten/-ärztinnen untersucht und behandelt werden.

Wie sieht die Behandlung aus?

Zellveränderungen, die Vorstufen von Krebs sind und sich nicht von selbst zurück bilden, lassen sich gut behandeln. Eine Krebserkrankung kann verhindert werden, wenn Kontrolluntersuchungen zuverlässig stattfinden. Bei Verdacht kann der Arzt / die Ärztin die Zellveränderungen entfernen.

Wenn sich bereits ein Krebs entwickelt hat, kann eine Operation notwendig sein. Je später ein Krebs entdeckt wird, umso größer ist unter Umständen die Operation.

Der oder die Partner/ Partnerinnen sollten sich auf alle Fälle auch untersuchen und eventuell behandeln lassen.

Welche Spätfolgen können Infektionen mit Hoch-Risiko-Typen machen?

Zellveränderungen, die durch HPV verursacht sind, entwickeln sich meistens sehr langsam. Sie können bis zum Krebs fortschreiten, wenn Vorstufen nicht entdeckt und behandelt werden. Dann kann eine Operation notwendig werden. Je später ein Krebs entdeckt wird, umso größer ist unter Umständen die Operation und umso schwerwiegender die Folgen.

Wie kann man sich vor Krebs durch Hoch-Risiko-HPV schützen?

Treue ist auch hier der beste Schutz.

Die Viren können unsichtbar in Haut- und Schleimhautzellen im gesamten Genitalbereich sitzen. Man kann sich deshalb bei jedem intimen Hautkontakt anstecken, nicht nur beim Sex. Safer Sex schützt nur bedingt vor einer Übertragung von Feigwarzen, kann aber das Risiko senken.
Eine HPV-Impfung schützt vor einer Infektion. Es bleibt aber ein Restrisiko für die Krebsentstehung durch HPV-Viren.
Deshalb sind trotz Impfung regelmäßige Krebsvorsorgeuntersuchungen notwendig. Durch Früherkennung kann dann eine Krebserkrankung verhindert werden.
Für Mädchen und Jungen zwischen 9 und 14 Jahren ist die Impfung kostenlos.