Lächelndes Kinderpaar

Warum eine HPV-Impfung – auch für Jungs – so wichtig ist

In diesem Beitrag erfährst Du, wie HPV übertragen wird, ab wann man sich dagegen impfen lassen kann und weshalb die HPV-Impfung mittlerweile auch für Jungs empfohlen wird. Humane Papillomviren (HPV) gehören mit zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen. Vier von fünf sexuell aktiven Menschen stecken sich in ihrem Leben mindestens einmal mit HPV an. Bei einem Großteil heilt die Infektion innerhalb eines Zeitraums von zwei Jahren ohne Krankheitszeichen oder Folgen aus. Allerdings bleiben ungefähr 10 Prozent dauerhaft infiziert. Aus dieser Infektion kann sich über einen langen Zeitraum von bis zu 10 Jahren oder länger Krebs bilden.

Wie infiziert man sich mit HPV?

Eine Ansteckung mit HPV erfolgt über ungeschützte sexuelle Kontakte. Eher selten aber durchaus möglich, ist eine Übertragung durch Gegenstände. Verwendetes Sexspielzeug sollte daher nur für eine Person verwendet werden.

Bei HPV wird zwischen Hoch-Risiko und Niedrig-Risiko-Typen unterschieden. Die Niedrig-Risiko-Typen sind für die Bildung von Feigwarzen verantwortlich, die zwar ungefährlich, aber sehr störend und hochansteckend sind. Die Hoch-Risiko-Typen können Krebs an Gebärmutterhals, Schamlippen, Scheide, Anus, Penis und der Haut verursachen.

HPV-Impfung

Eine Impfung wird im Alter von 9-14 Jahren empfohlen, damit sie vor dem ersten sexuellen Kontakt stattfindet. Die HPV-Impfung schützt vor den wichtigsten HPV Hoch-Risiko-Typen und senkt das Risiko an bestimmten Krebsarten zu erkranken. Sie gibt auch Schutz vor Niedrig-Risiko-Viren. Bis vor Kurzem wurde die Impfung von den Krankenkassen nur für Mädchen bezahlt. Mittlerweile wurde die Impfempfehlung ausgeweitet und die ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt, sie auch bei Jungs zwischen 9 und 14 Jahren durchzuführen. Die Impfung kann aber bis zum 18. Lebensjahr nachgeholt werden.

Warum sollen sich auch Jungs gegen HPV impfen lassen?

HPV-Impfungen schützen vor Erkrankungen, die durch HPV-Infektionen auch bei Männern auftreten. In Deutschland sind jedes Jahr zwischen 1.600 bis 2.300 Krebserkrankungen bei Männern auf HPV-Infektionen zurückzuführen, z.B. Peniskrebs oder Analkrebs

Ein weiterer Grund ist, dass sich immer noch zu wenig Mädchen impfen lassen. Dadurch konnte bisher keine Herdenimmunität erreicht werden, die auch Männer und Jungen schützen würde. Seit Mitte 2018 wird nun im Sinne der Gleichberechtigung die Impfung für Mädchen und Jungs empfohlen. Damit können sie sich selber schützen und gleichzeitig den Gemeinschafts-Schutz in der Bevölkerung stärken.

Wer übernimmt die Kosten für eine HPV-Impfung?

HPV-Impfungen werden bis zum Alter von 18 Jahren von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Allgemein empfohlene Impfungen werden in der Regel auch von den privaten Krankenkassen bezahlt.

Da aber trotz Impfung ein Restrisiko für bösartige Erkrankungen der Genitalorgane bleibt, wird geimpften Frauen auch weiterhin empfohlen, regelmäßig Früherkennungsmaßnahmen bei ihrem Frauenarzt wahrzunehmen.

Der 4. März: “HPV Awareness Tag”

Seit 2018 gibt es den “HPV Awareness Tag”, eine weltweite Kampagne die darauf ab zielt, das öffentliche Bewusstsein für das Humane Papillomavirus und die damit verbundenen Krebserkrankungen zu erhöhen.

Foto über pixabay von thepoorphotographer