Ein europaweit einmaliges Projekt, bei dem HIV-Positive andere HIV-Positive, die gerade von Ihrer Infektion erfahren haben, bei den ersten Schritten nach der Diagnose begleiten und Hilfestellung geben. Das Projekt wurde durch die Deutsche AIDS-Hilfe initiiert.
Die Diagnose HIV wirkt sich auf jeden Betroffenen anders aus. In jedem Fall wirft sie aber viele Fragen, aber auch Ängste auf, der sich die Menschen erst mal stellen müssen.
Deshalb rief die Deutsche AIDS-Hilfe (DAH) das europaweit einmalige Projekt „Sprungbrett“ ins Leben. Mit Hilfe dieses Projekts sollen neue Perspektiven entwickelt werden, bei dem der Buddy mit Rat und Tat zur Seite steht.
Dabei kann sich der Interessierte über die Webseite www.sprungbrett.hiv einen Buddy aussuchen und ihn direkt per Mail kontaktieren, um ein erstes Treffen oder Telefonat zu vereinbaren.
Der Buddy sitzt im selben Boot
Fuad Bruhn aus Wuppertal lebt seit fast 20 Jahren mit HIV. “Nach meiner Diagnose hätte ich damals gerne jemanden gehabt, der selbst positiv ist”, sagt der 39-Jährige. “So jemand möchte ich nun für andere sein. Man sucht in solch einer Situation nach Menschen, die im selben Boot sitzen.”
Es sind immer wieder die gleichen Schwierigkeiten und Fragen, die HIV-Positive nach der Diagnose beschäftigen: Viele haben Angst vor Krankheit und Tod, vor dem beruflichen Aus und vor Ausgrenzung. Sie fragen sich, wie sie ihrer Familie und Freunden von der Infektion erzählen können und ob sie auch bei der Arbeit offen mit ihrer HIV-Infektion umgehen sollten.
Authentisches Bild vom Leben mit HIV
“Vielen Ängsten liegen veraltete Vorstellungen zugrunde”, sagt Heike Gronski. “Mit HIV kann man heute ein langes und fast normales Leben führen. HIV-Positive müssen allerdings immer noch mit Diskriminierung rechnen. Die Buddys vermitteln ein authentisches Bild vom Leben mit HIV und zeigen, wie man mit Schwierigkeiten umgehen kann.”
Ein Projekt von und für Menschen mit HIV
Hervorgegangen ist Sprungbrett aus der HIV-Selbsthilfe. Eine “Themenwerkstatt”, gegründet bei der Konferenz Positive Begegnungen, entwickelte das Konzept. Die Koordination, die Schulung der Buddys in Wochenendkursen und die Qualitätssicherung hat die Deutsche AIDS-Hilfe übernommen. Die Buddys stehen unter Schweigepflicht.
Wie sehr ein Buddy helfen kann, zeigt die Geschichte von Moritz. Seinen Buddy erhielt Moritz über das lokale Projekt PUMA der AIDS-Hilfe Freiburg. Das Projekt Sprungbrett vermittelt nun Buddys in ganz Deutschland.
Einen ausführlichen Bericht über Sprungbrett findet sich hier.
Hier kannst Du das Projekt auch mit Deiner Spende unterstützen.
www.sprungbrett.hiv
Kontakt:
Deutsche AIDS-Hilfe
Holger Wicht
Pressesprecher
Wilhelmstraße 138
10963 Berlin
Tel. 030 69 00 87 16
holger.wicht@dah.aidshilfe.de
www.aidshilfe.de