Schutz

Wie kann man einer HIV-Infektion vorbeugen?

►Schutz vor der sexuellen Übertragung

Ein Schutz vor HIV und auch vor anderen sexuell übertragbaren Infektionen beim Geschlechtsverkehr ist immer dann notwendig, wenn nicht sicher auszuschließen ist, dass beim Partner, bei der Partnerin eine solche Infektion besteht. Dies ist oft nicht auf den ersten Blick zu erkennen! Tests auf HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen bringen Gewissheit.

Ist keiner der Partner infiziert, so schützt gegenseitige sexuelle Treue sicher vor einer Ansteckung. Auch Streicheln, Küssen und Petting bergen kein Infektionsrisiko für HIV.

Für Situationen jedoch, in denen nicht sicher auszuschließen ist, dass einer der Partner an einer sexuell übertragbaren Infektion leidet, gilt: Beugen Sie einer Ansteckung durch Safer Sex vor!Safer Sex“ steht für alle Verhaltensweisen, die den Kontakt der Schleimhäute von Penis, Scheide oder Anus mit Sperma, Scheidenflüssigkeit oder Blut verhindern, zum Beispiel durch den Gebrauch eines Kondoms.

Bei richtiger Anwendung verhindern Kondome den Kontakt mit infektiösen Körperflüssigkeiten und schützen damit wirksam vor einer HIV-Infektion. Gleiches gilt für Frauenkondome („Femidome“), die im Versandhandel erworben werden können.

Infektionsrisiken beim Oralverkehr werden vermieden, wenn Lusttropfen, Sperma oder Blut nicht in den Mund gelangen.

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Kondome: Wichtig zu wissen Beim Kauf auf Qualität achten! Das Kondom sollte ein Qualitätssiegel besitzen (zum Beispiel das CE-Kennzeichen oder das dlf-Gütesiegel), ein noch nicht abgelaufenes Haltbarkeitsdatum haben, nicht zu groß und nicht zu klein sein. Kondome sollten stets so aufbewahrt werden, dass sie nicht durch spitze Gegenstände oder Druck beschädigt werden können, denn bei undichter Verpackung trocknet das Kondom aus und wird porös. Auch Hitze oder direkte Sonneneinstrahlung schaden Kondomen. Werden Gleitmittel verwendet, die bei trockenen Schleimhäuten die Verletzungsgefahr und damit auch das Risiko einer Infektion verringern können, sollten solche auf Wasserbasis oder mit Silikon zum Einsatz kommen. Fetthaltige Gleitmittel beschädigen Kondome. Besonders wichtig ist jedoch: Übung und Vertrautsein im Umgang mit Kondomen spielen eine entscheidende Rolle für die richtige Anwendung und damit für den sicheren Schutz.

Prostitution: Im Rahmen professioneller sexueller Dienstleistungen ist die Anwendung von Kondomen in Deutschland heute eine Selbstverständlichkeit. Allerdings entstehen Infektionsrisiken, wenn Menschen durch Gewalt oder materielle Not zur Prostitution gezwungen werden und nicht auf einen ausreichenden Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten achten können.

► Schutz vor einer Übertragung beim Drogenkonsum

Eine Infektion mit HIV, aber auch mit Hepatitis B und C kann verhindert werden, wenn intravenös Drogenabhängige steriles Spritzbesteck verwenden und dieses nicht mit anderen tauschen („Safer Use“). Versuche, ein gebrauchtes Spritzbesteck zu reinigen oder zu desinfizieren, sind in der Regel nicht ausreichend wirksam, die Infektionsgefahr bleibt bestehen.

► Schutz vor einer Übertragung bei Erster Hilfe, medizinischer Tätigkeit und Pflege

Das Risiko, sich bei Erster Hilfe, medizinischen Tätigkeiten oder in der Pflege von Patientinnen und Patienten mit HIV anzustecken, ist bei Beachtung allgemeiner Hygieneregeln und unter Berücksichtigung von Unfallverhütungsvorschriften sehr gering.

Wer Erste Hilfe leistet – und in diese Situation kann jeder kommen – sollte darauf achten, den Kontakt mit Blut möglichst zu vermeiden, indem bei der Versorgung eines Verletzten die in jedem Verbandskasten enthaltenen Schutzhandschuhe getragen werden. Gleiches gilt natürlich in der professionellen Krankenversorgung. Doch auch wenn Blut auf die ungeschützte Haut des Helfers oder der Helferin gelangt, bedeutet dies keine Infektionsgefahr, so lange er oder sie nicht selbst an einer offenen Wunde leidet, durch die HIV in den Körper eindringen könnte. Von unverletzter Haut sollten infektiöse Körperflüssigkeiten durch eine gründliche Reinigung mit haushaltsüblichen Reinigungs- oder Desinfektionsmitteln abgewaschen werden.

Bei medizinischen und pflegerischen Tätigkeiten ist es vor allem wichtig, Verletzungen mit scharfen oder spitzen Gegenständen zu vermeiden, die zuvor mit möglicherweise infektiösem Blut in Berührung gekommen sind. Daher gibt es spezielle Hinweise für den Umgang mit gebrauchten Spritzen, Skalpellen und ähnlichen Instrumenten, der Arbeitgeber muss seine Beschäftigten darüber informieren und stellt die benötigten Mittel zum Schutz zur Verfügung. Dazu gehören auch Hinweise, wie im Fall einer Verletzung mit Infektionsrisiko vorzugehen ist.

Das Reinigen von Wäsche, Gegenständen und Räumen bedarf keiner außergewöhnlichen Maßnahmen. HIV reagiert äußerst empfindlich auf Austrocknung und auf Temperaturen über 60 °C; durch Wasch- und Desinfektionsmittel werden die Viren zuverlässig inaktiviert. Spülen von Geschirr in der Spülmaschine sowie das Waschen verunreinigter Wäsche in der Waschmaschine bieten daher ausreichend Schutz. Blut auf Arbeitsflächen oder Fußböden kann mit gängigen Haushaltsreinigern oder Desinfektionsmitteln entfernt werden, wodurch die Viren unschädlich gemacht werden.

► Schutz auf Reisen

Nicht in jedem Urlaubsland sind Kondome guter Qualität zu kaufen, eine entsprechende Vorbereitung für die Reise ist daher empfohlen. Dies gilt genauso für medizinischen Bedarf, wenn ein solcher benötigt wird: So gehören zum Beispiel für Diabetiker, die Insulin spritzen müssen, eigene Spritzen und Nadeln ins Reisegepäck, weil nicht in jedem Land steril verpackte Einwegspritzen erhältlich sind.

Fremdsprachige Informationen

Für Menschen, die im Deutschen nicht oder nicht sicher zu Hause sind, stellt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in 28 Sprachen Kurzinformationen zu HIV und AIDS, zu Ansteckungswegen und Schutzmöglichkeiten zur Verfügung:
Fremdsprachige Materialien – HIV-Übertragung und Aids-Gefahr
Fremdsprachige Informationen zum HIV-Test sind auf der Seite TestJetzt.de des Bayerischen Zentrums für Prävention und Gesundheitsförderung abrufbar.