Foto zeigt einen Mann mit nackten Oberkörper von hinten und danneben - sehr androgyn - eine nachdenkliche Frau oder ein Mann im Anschnitt, beide blicken auf das Meer hinaus.

Zahl der HIV-Neudiagnosen steigt seit 2022

Ein konsequenter Schutz vor HIV bleibt essenziell – Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach warnt zum Schutz vor STI

Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach hat zu einem konsequenten Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten aufgerufen. Dies tat sie anlässlich des 40-jährigen Jubiläums der Münchner Aids-Hilfe e. V. und betonte die Wichtigkeit der Prävention, auch in Zeiten fortschrittlicher Behandlungsmöglichkeiten.

„Eine HIV-Infektion ist heutzutage gut behandelbar, wenn sie rechtzeitig erkannt wird. HIV-Medikamente unterdrücken die Vermehrung der Viren im Körper und verhindern so das Auftreten von AIDS. Das ist eine wirklich gute Entwicklung! Die aber leider auch dazu führt, dass HIV und AIDS in der Öffentlichkeit oft nicht mehr als Bedrohung wahrgenommen werden. Für die Prävention birgt das Risiken. Denn manche verbinden damit, dass es nicht mehr so wichtig ist, sich vor einer Ansteckung zu schützen.“

Judith Gerlach – Bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention

Steigende Zahl der HIV-Neudiagnosen

Die Ministerin wies auf die Entwicklung hin, dass die Zahl der HIV-Neudiagnosen seit 2022 wieder steigt. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) wurden im Jahr 2021 bei 310 Menschen in Bayern das HI-Virus neu diagnostiziert. Diese Zahl stieg 2022 auf 512 und erreichte 2023 bereits 645 Neudiagnosen. Eine eindeutige Erklärung für diesen Anstieg gibt es nicht. Mögliche Ursachen könnten Veränderungen im Sexualverhalten, Gesundheitsverhalten, Reiseverhalten und Drogenkonsum sein, sowie Zuwanderung aus Ländern mit höheren HIV-Raten.

„Die aktuellen Zahlen machen klar, dass es im Kampf gegen HIV und die Immunschwächekrankheit AIDS keinen Grund zur Entwarnung gibt. Vielmehr ist weiter ein konsequenter Schutz vor einer Ansteckung notwendig. Denn heilbar ist die Krankheit AIDS leider immer noch nicht“, erklärte Gerlach.

Motiv 6 zeigt einen Mann mit nackten Oberkörper von hinten und danneben - sehr androgyn - eine nachdenkliche Frau oder ein Mann im Anschnitt, beide blicken auf das Meer hinaus. "Nur Schutz gibt mir wirklich Sicherheit" (433 kB, JPG-Datei)

Bedeutung der Prävention und Testbereitschaft

„Es ist klar: Wir müssen weiter alles daran setzen, Neuinfektionen zu verhindern und die Menschen dazu bewegen, sich zu schützen und sich testen zu lassen. Dabei leisten auch die Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen im Freistaat einen besonderen Beitrag. Dazu gehört auch die Münchner Aids-Hilfe e. V.“, so die Ministerin.

40 Jahre Münchner Aids-Hilfe e. V.

Die Münchner Aids-Hilfe e. V. wurde vor 40 Jahren als Selbsthilfegruppe homosexueller Männer gegründet und hat sich zu einer wichtigen Anlaufstelle für Beratung und Testung entwickelt. Der Verein bietet Unterstützung für die LGBTQIA+ Community, Menschen mit HIV sowie Migrantinnen und Migranten. Gerlach lobte den Verein: „Der Verein leistet herausragendes und ist immens wichtig für Betroffene.“

Unterstützung durch das Bayerische Gesundheitsministerium

Das Bayerische Gesundheitsministerium steht den psychosozialen Beratungsstellen weiterhin als zuverlässiger Partner zur Seite und arbeitet an der Verlängerung der Förderrichtlinie ab 2025. Ein Kernziel der bayerischen AIDS-Politik ist es, die Testbereitschaft, insbesondere die Frühtestung nach Risikokontakten, zu erhöhen. Das flächendeckende Netzwerk der Psychosozialen AIDS-Beratungsstellen (PSB) in Bayern setzt auf Prävention, Beratung und Hilfe.

Finanzierung und Unterstützung

„Im aktuellen Haushalt des Bayerischen Gesundheitsministeriums stehen rund vier Millionen Euro für die bayerische AIDS-Politik zur Verfügung. Diese Mittel fließen insbesondere in die Förderung der AIDS-Beratungsstellen, die Finanzierung von Präventionsmaßnahmen der Gesundheitsämter sowie eine Vielzahl weiterer Angebote, wie z. B. die HIV-Testwochen“, erläuterte die Ministerin.

25. Internationale AIDS Konferenz in München

Die Ministerin warb zudem für die 25. Internationale AIDS Konferenz, die im Juli 2024 in München stattfinden wird.

„Die HIV- und AIDS-Forschung spielen seit Jahrzehnten eine große Rolle in Bayern […] Mit der Mischung aus Weltoffenheit und medizinischer Spitzenforschung ist München genau die richtige Wahl zur Austragung des internationalen AIDS-Kongresses, den wir als Bayerisches Gesundheitsministerium gerne unterstützen“, so Gerlach.

Die Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention zum konsequenten Schutz vor HIV und der gestiegenen Zahl der HIV-Neudiagnosen finden Sie hier.
Mehr Informationen zu HIV und anderen STI sowie Unterstützung finden auf unseren Seiten. Schützen Sie sich und Ihre Liebsten – testen Sie sich, bleiben Sie informiert und lieben Sie sich, mit Sicherheit besser!

Das Hauptmotiv zeigt ein sich küssendes Paar im Licht vor Sonnenstrahlen mit der Schrift "Leben s Lust" (wie: Lebenslust oder Leben ist Lust) (362 kB, JPG-Datei)

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