Die Gonorrhö ist in der Allgemeinbevölkerung nicht sehr verbreitet.
Grundsätzlich kann sich aber jeder anstecken, der ungeschützten Sex hat. In Deutschland sind vor allem junge Menschen betroffen. Hierunter besonders Männer, die häufig wechselnde männliche Sexualpartner haben.
Was ist Gonorrhö?
Die Erkrankung wird durch Bakterien übertragen. Sie ist weltweit verbreitet. Sie wird fast ausschließlich durch Sexualkontakte übertragen und kann mit Antibiotika behandelt werden. Die Erreger heißen Gonokokken (lateinisch Neisseria gonorrhoeae).
Wie erkennt man eine Ansteckung?
Nur die Hälfte der infizierten Frauen und Mädchen haben Beschwerden, viel seltener als Männer und Jungen. Bis zum Auftreten der Anzeichen können 1 bis 14 Tage vergehen:
bei Frauen und Mädchen:
- ungewöhnlicher Ausfluss aus der Scheide
- Juckreiz an der Scheide
- Brennen beim Wasserlassen
- Schmerzen beim Vaginal- oder Analsex
- unregelmäßige Blutungen
- Ausfluss aus dem After
bei Männern und Jungen:
- ungewöhnlicher Ausfluss aus dem Penis oder After
- Prickeln, Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen
- Schmerzen beim Sex
- Ausfluss oder Juckreiz am Penis oder After
[/toggle]
Wie wird die Gonorrhö übertragen?
Die Weitergabe der Krankheit erfolgt von Mensch zu Mensch. Die Gonorrhö wird fast ausschließlich durch ungeschützten Sex übertragen, durch Vaginalsex, Analsex oder Oralsex.
Bei häufigem Partnerwechsel sind regelmäßige Untersuchungen wichtig. Am besten bevor Anzeichen da sind. Damit steigt die Chance im frühen Stadium behandelt zu werden. Dadurch schützt man auch seine(n) Partner oder Partnerinnen.
Welche Spätfolgen kann eine Gonorrhö haben?
Wenn nicht behandelt wird, kann sich die Infektion auf die inneren Geschlechtsorgane ausbreiten, wie z. B. die Prostata oder die Samenleiter beim Mann bzw. die Gebärmutterschleimhaut oder die Eileiter bei der Frau. Das kann zu Unfruchtbarkeit, also zu unerfülltem Kinderwunsch, führen. Bei der Frau kann die zu spät oder gar nicht behandelte Gonorrhö Ursache für eine spätere Eileiter- oder Bauchhöhlenschwangerschaft sein.
Welchen Test gibt es?
Je nach Beschwerden und sexuellen Praktiken wird ein Abstrich aus der Harnröhre, dem Muttermund, dem Rachen oder dem Anus genommen. Auf das Ergebnis muss man nur wenige Tage warten.
Wie wird die Gonorrhö behandelt?
Zur Behandlung gibt es wirksame Antibiotika. Durch eine Behandlung mit Medikamenten kann die Infektion vollständig ausgeheilt werden. Dann kann man sie auch nicht mehr an Partner oder Partnerinnen weitergeben. Voraussetzung ist, dass das Medikament genau nach Anweisung des Arztes eingenommen wird. Es sollte unbedingt Safer Sex praktiziert werden, bis eine Kontrolluntersuchung bestätigt hat, dass die Infektion vollständig ausgeheilt ist.
Der oder die Partner/ Partnerinnen sollten sich auf alle Fälle auch untersuchen und bei Bedarf behandeln lassen.
Warum muss man behandelt werden, wenn man keine Anzeichen für die Erkrankung hat?
Wenn man die Bakterien in sich trägt, kann man sie auf einen
Partner / eine Partnerin übertragen, egal ob man Krankheitszeichen hat oder nicht.
Auch wenn die Bakterien geringe oder untypische Beschwerden verursachen, können sie sich im Körper ausbreiten und z.B. eine Entzündung der Eileiter oder der Gebärmutterhöhle verursachen.
Ist man nach einer überstandenen Gonorrhö für immer geschützt?
Nein, leider nicht. Man kann sich also immer wieder mit den Bakterien anstecken. Es können sich dann die gleichen Beschwerden und Folgen entwickeln. Eine Infektion erzeugt keine Immunität.
Wie kann man sich vor der Gonorrhö schützen?
Treue ist auch hier der beste Schutz.
Wer seine Sexualpartner oder -partnerinnen wechselt sollte vorsorgen: Bei Vaginal-, Oral- oder Analsex, also bei allen Schleimhautkontakten, kann man sich anstecken. Deshalb schützt Safer Sex vor einer Infektion mit der Gonorrhö.
Die Untersuchung und Behandlung des Partners/ der Partnerin ist wichtig, damit man die Infektion nicht irgendwann vom eigenen Partner/ von der eigenen Partnerin zurück bekommt („Ping-Pong-Effekt“). Bei Partnern/ Partnerinnen von Erkrankten übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Untersuchung und Behandlung.